Entrepreneurship Diary #1: Veränderung als Chance nutzen
In der Serie „Entrepreneurship Diary“, dem Tagebuch einer Unternehmerin, gibt Doris Wagner Einblicke in die Welt des Unternehmerseins bzw. der Selbstständigkeit. Aktuell geht es um das Thema Veränderung, was es dazu braucht und wie man letztendlich die richtigen Hebel im Unternehmen umlegt, um aus einer Veränderung gestärkt hervorzugehen. Dabei erzählt die SW-Chefin von den Erfahrungen im eigenen Unternehmen und gibt nützliche fachliche Inputs für Unternehmer, Selbstständige und alle, die verändern wollen.
Noch nie waren die Veränderungen in der Arbeitswelt so spürbar wie in den letzten Jahren und seit der Pandemie. Veränderungen können das Sprungbrett für großartige Weiterentwicklungen, aber auch der Auslöser von Krisen sein. Veränderungen erzeugen in Unternehmen Angst, Unsicherheit und Skepsis und stoßen daher naturgemäß meist auf Widerstand – ein durchdachtes Changemanagement ist somit unumgänglich.
Es verändern sich die Rahmenbedingungen auf dem Markt, sei es durch demographischen Wandel, neuen gesellschaftlichen Werten oder neue Technologien wie etwa Digitalisierung,Robotisierung, künstliche Intelligenz und damit einhergehender Cyber-Sicherheit.
Andererseits fallen die Reaktionen auf diese globale Veränderung zum Teil so heftig und so unmittelbar aus, dass die wirtschaftlichen Zyklusphasen immer wilder werden. Um diese Zyklen – und hier vor allem den unausweichlichen, natürlich eintretenden Fall von der Hochblüte einer Organisation zu deren Disruption, der uns noch bevorsteht, – zu überleben, haben Unternehmen – sich neu zu erfinden.
Vieles, was lange Jahre Gültigkeit hatte, ist in den letzten Monaten verloren gehen. Mit der Planbarkeit eines Unternehmerlebens ist es vorbei.
Mit einer scheinbaren Vorhersehbarkeit rechnen junge Menschen heute auch nicht mehr. Die Digitalisierung nimmt uns viele repetitive Tätigkeiten ab. Computer sind darin einfach nachweisbar schneller und fehlerfreier als wir Menschen. Kostbare Zeit wird gespart und diese kann genutzt werden, um sich neu auszurichten, neue Strategien für das eigene Unternehmen zu entwickeln, die Datenhoheit zu bewahren, neue Tätigkeitsfelder und Geschäftsmodelle zu kreieren, neue lösungsorientierte, individuelle Dienstleistungen anzubieten, neue Arbeitsmodelle aufzubauen, die Potenziale eines generationsübergreifenden Teams durch andere Führungsstile zu ersetzten.
Ehemals bezahlte Routinetätigkeiten werden „umsonst“ angeboten, um die Daten zu behalten, und so neue, individuell ausgerichtete Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden anbieten zu können. Im Zeitalter der Digitalisierung – so absurd wie es klingt – wird der Mensch noch stärker mit seinen Kompetenzen im Vordergrund stehen. Die Kommunikation mit den Kunden ist ein Hauptasset.
Mut zur Veränderung
Wesentlich ist, dass wir Veränderungen sowie zB die Digitiatlisierung als Chance sehen und nicht als lästiges Übel. Digitalisierung soll Routinearbeiten und Arbeitsprozesse vereinfachen und wir können uns verstärkt unserem Kerngeschäft widmen. Natürlich geht diese Veränderung einher, dass sich gängige Berufsbilder, vor allem jener des Rechtsanwalts oder des Steuerberaters, ändern werden. Aber das ist nur positiv. Es kommt viel mehr auf die soziale Kompetenz an.
Für all das braucht es ein starkes Team, dass aufgeschlossen ist und mit der Zeit gehen will. Als Führungskraft obliegt es uns, diese Richtung vorzugeben und im vollen Ausmaß zu leben. Wir müssen offen sein, neue Inhalte zB im Bereich der IT zu erlernen, Programme neu zu nutzen oder “Altbewährtes” aufzugeben. Das Implementieren der Digitalisierung in einem Unternehmen geht einher, mit der gesamten Reorganisation der Unternehmensstruktur und dazu braucht es menschliche Ressourcen, die dies übernehmen. Digitalisierung passiert.
Veränderung passiert im Team
Dadurch, dass mein Unternehmen eher jung ist und ich mit Mitarbeiter, die noch in der Ausbildung waren, begonnen haben, kann ich bestätigen, dass es definitiv was bringt, Mitarbeiter von Beginn an in die Strategieentwicklung und Unternehmens-NEU-Organisation einzubeziehen. So verstehen sie auch das Große und Ganze und wissen, warum gewisse Veränderungsprozesse jetzt passieren und warum diese sinnvoll sind. Zudem bietet man ihnen dadurch die Möglichkeit, mitzugestalten und es ist bekanntlich so, dass vier Augen mehr sehen als zwei. Natürlich bedarf es einer klaren Führungsposition, die diese Veränderung voll und ganz lebt, aber der langfristige Erfolg kann nur mit einem starken Team erreicht werden.
In meiner Kanzlei lebe ich einen sehr kooperativen und weltoffenen Führungsstil. Diese Positionen und Verantwortungsbereiche sind klar vergeben. Jeder wird gehört und ernst genommen. Und jeder hat die Möglichkeit sich und somit auch die Kanzlei weiter zu entwickeln. Es ist eine Win-Win-Situation in der die Gleichung 1 + 1 = 3 wirklich aufgeht. Die Mitarbeiter können sich auf mich als Führungsperson verlassen. Ich werde immer hinter ihnen stehen. Und auch ich kann mich auf sie verlassen, wenn einmal “Not am Manne” ist und es stressig wird.
Sie haben Fragen und Anregungen. Dann schreiben Sie mir gerne oder nutze die Kommentarfunktion. Ich freue mich über Feedback und Vernetzung.
Herzlichst
Doris Wagner
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